Sehnensplitting

 

1. Das Verfahren

Sehnen- und Bänderbeschädigungen führen häufig zu Reparationsprozessen des Körpers. In vielen Fällen, insbesondere, wenn eine zusätzliche Stimulierung der Regeneration durch autologes kondioniertes Plasma (ACP), Hyaluronsäure (siehe dort) und filtriertes Thrombozyten-reiches Plasma (fPRP, siehe dort) erfolgt, werden belastbare Sehnennarben erzielt.

Bei unzureichender Narbenbildung ist aber eine weitergehende Aktivierung der Sehnen- und Bindegewebsstrukturen erforderlich. Dies kann durch ein Sehnensplitting erzielt werden, bei dem die betroffenen Sehnenabschnitte chirurgisch in Faserverlaufsrichtung aufgetrennt werden.

In diese Schnittkanäle wachsen dann Blutgefäße, die die Reparation des Gewebes aktivieren.

2. Die Durchführung

In der Regel wird das Sehnensplitting in Vollnarkose durchgeführt. An ausgewählten Sehnenabschnitten ist auch ein Splitting am stehenden, medikamentös beruhigten und örtlich betäubten Pferd möglich.

Der Splittingbereich wird geschoren, rasiert und desinfiziert. Anschließend werden in Verlaufrichtung der Sehne mehrere Splittingschnitte gesetzt.

Durch Hautnähte wird der Operationsbereich verschlossen. Nach der Operation wird der Splittingbereich für mindestens 10 Tage von einem Verband geschützt.

Die Wiederbelastbarkeit der Sehne hängt vom Ultraschallbefund ab, wobei die erste Ultraschallkontrolle 6 Wochen nach der Operation erfolgen sollte. Ein Heilungsdauer unter 3 Monaten ist unwahrscheinlich.

Als Komplikation der Operation kann eine Verwachsung der Sehne mit der Unterhaut auftreten. Dies erfordert nach der Operation weitergehende Behandlungsverfahren.

3. Die Anwendungsgebiete

Das Sehnensplitting kann gut bei Läsionen der Fesselträgerschenkel, des Unterstützungsbandes der tiefen Beugesehne, sowie der Kniescheibenbänder eingesetzt werden.

Seltener wird der Fesselträgerursprung mit diesem Verfahren behandelt.