Arthroskopie

 

1. Das Verfahren

Die Arthroskopie (siehe Endoskopie) ist ein Verfahren, bei dem ein Sichtgerät (Arthroskop) in Gelenke eingeführt wird, um Fragmente (Chips) zu entfernen, Knorpeldefekte zu sanieren oder Gelenke zu spülen.

Arthroskopien werden notwendig, wenn im Röntgenbild oder Ultraschallbild eine Auffälligkeit im Gelenk gefunden wird, die entfernt werden muss.

Diagnostische Arthroskopien sind sinnvoll, wenn ein Gelenk auf alle Behandlungen therapieresistent reagiert, um anhand des Sichtbildes einen Eindruck des Gelenkschadens zu bekommen, da beispielsweise Knorpelschäden nicht im Röntgenbild und auch mit Verfahren wie Ultraschall und Kernspintomographie nicht immer sicher dargestellt werden können.

2. Die Durchführung

Die Arthroskopie wird in Vollnarkose durchgeführt. Das Gelenk wird rasiert und desinfiziert. Anschließend wird nach Hauteinstechung das Arthroskop in das Gelenk eingeführt. Dabei wird das Gelenk ständig mit Flüssigkeit oder Gas gefüllt. Über einen zweiten Zugang wird das Sanierungsinstrument (Zange, Knorpelraspel etc.) eingeführt. Die Fäden werden am zehnten Tag gezogen.

Nach der Operation wird das Gelenk für mindestens 14 Tage von einem Verband, danach von einer Bandage geschützt. 3 Wochen Boxenruhe und 3 Wochen Schrittruhe sind erforderlich. Je nach arthroskopischem Befund kann eine Behandlung mit Hyaluronsäure, ACP oder fPRP notwendig sein (siehe dort).

3. Die Anwendungsgebiete

Der häufigste Einsatz der Arthroskopie ist die Entfernung von Chip-Fragmenten im Gelenk. Diese entstehen aufgrund einer Jungpferdeerkrankung (Osteochondrosis dissecans) und werden häufig vor der sportlichen Nutzung im Rahmen von Routine-Röntgenkontrollen oder Röntgenkontrollen wegen Gelenkschwellungen entdeckt.

Im Rahmen der orthopädischen Therapie werden Arthroskopien ebenfalls durchführt, wenn ein Gelenk auf alle Therapieverfahren keine Linderung des Erkrankungsbildes zeigt.