Neurektomie

 

1. Das Verfahren

Bei chronischen pathologischen Veränderungen der Strukturen des Körpers kann es zu einer dauerhaften, schmerzbedingten Lahmheit kommen.

In manchen Fällen kann die schmerzverusachende Region durch eine Durchtrennung des schmerzleitenden (sensiblen) Nerven vom Schmerz berfreit werden, ohne das die motorischen Funktionen (Gangbild, Reaktionen auf Bodenveränderungen) negativ beeinträchtigt werden.

Als für die Neurektomie interessante Region kommen die Hufrolle, das Hufgelenk, das Hufbein sowie der Fesselträgerursprung in Frage.

2. Die Durchführung

Die Neurektomie wird in Vollnarkose durchgeführt. Der Neurektomiebereich wird rasiert und desinfiziert. Anschließend wird der Nerv freipräpariert und ein Stück des Nerven (2-3 cm Länge) entfernt.

Nach der Operation wird der Neurektomiebereich für mindestens 10 Tage von einem Verband geschützt. Als Komplikationen der Operation können ein Neurom (schmerzhafter Nervenwulst am oberen Nervenende), eine Wiedervereinigung beider Nervenabschnitte sowie eine unzureichende Schmerzausschaltung auftreten.

Die funktionelle Wiederherstellung des Pferdes ist frühestens 6 Wochen nach der Operation zu bewerten.

3. Die Anwendungsgebiete

Pferde mit chronischer Hufrollenerkrankung, nicht heilenden Hufgelenksentzündungen, mangelhaft ausheilenden Hufbeinfrakturen und therapieresistenten Fesselträgerusprungsentzündungen kommen für eine Neurektomie in Frage.

Pferde, die eine Neurektomie unterzogen worden sind, dürfen nicht mehr am Turniersport teilnehmen.