Scheidenplastik

 

1. Das Verfahren

Stuten mit weichen Schamlippen oder einem sehr langen Schamlippenspalt können während der Bewegung Luft in die Scheide ziehen. Dies führt bei vielen Stuten zu einer Infektion der Scheide und nachfolgend der Gebärmutter.

Zuchtstuten mit der Luftscheide (Pneumovagina) sind zumeist unfruchtbar, während bei Sportstuten Rittigkeitsprobleme auftreten können. Bei der Caslick-Operation wird chirurgisch der Schamlippenspalt von oben an verkürzt.

Bei der Götze-Plastik wird zusätzlich eine Raffung des oberen Scheidendaches vorgenommen. Sehr oft ist vor der Operation eine Scheiden- und Gebärmutterbehandlung erforderlich.

2. Die Durchführung

Die Scheidenplastik wird an der medikamentös beruhigten, örtlich betäubten, stehenden Stute durchgeführt. Der Schweif wird bandagiert und die Schamlippe desinfiziert.

Nach der Betäubung wird bei der Caslick-Operation im oberen Schamlippenwinkel soviel Gewebe wie erforderlich entfernt. Danach wird der Resektionsbereich beider Schamlippenseiten mit einer tiefgehenden Naht aneinandergenäht.

Die Hautnähte werden nach 10 Tagen entfernt. Während der Zuchtsaison kann es sinnvoll sein das unterste Hautheft zur nächsten Besamung nach der Operation zu belassen, um die Stabilität zu gewährleisten.

Die Götze-Operation unterscheidet sich von der Caslich-Operation, indem das obere Scheidendach im hinteren Scheidenbereich ebenfalls aufgetrennt und mit einer raffenden Naht wieder verschlossen wird.

3. Die Anwendungsgebiete

Scheidenplastiken sind häufig bei alten Zuchtstuten oder Stuten, die eine Schwergeburt hatten, erforderlich. Stuten, die einmal mit einer Scheidenplastik versorgt worden sind, müssen sofort nach jeder Geburt wieder genäht werden, da der enge Schamlippenspalt bei jedem Geburtsprozess einreißt.

Sportstuten, die einer Operation unterzogen werden müssen, fallen dadurch auf, dass sie bei der Arbeit blubbernde Geräusche im Scheidenbereich vorweisen, die Ausdruck des Lufteinflusses in die Scheide sind.