Labordiagnostik für Pferde

 

Die Labordiagnostik unterstützt die klinische Diagnostik, indem Sie bei verschiedenen Krankheitsbildern nach einer Probenentnahme Aufschluss über Entzündungsverhalten, Blutparameter, Sekretqualitäten oder Krankheitserreger gibt. Somit kann eine genauere Festlegung der Behandlungsstrategie ermöglicht werden.

1. Die Verfahren

Das zu wählende Verfahren richtet sich nach dem  spezifischen Organ und dem Erkrankungsbild.

In unserem Labor werden Blutproben hinsichtlich der Blutkonzentration (Hämatokrit), des Gehaltes an weißen Blutkörperchen (Leukozytenzahl), des Zellbildes (Differentialblutbild) und des Eiweißgehaltes, Sekrete der endoskopischen Lungendiagnostik hinsichtlich ihrer Zellzusammensetzung und Hautproben auf Pilz- und Parasitenbefall untersucht.
Ebenso werden mikroskopische Haaruntersuchungen, chemische Harn- und Harnsedimentuntersuchungen, Gelenkpunktate, Samenqualitäts- und Kotuntersuchungen durchgeführt.

In verschiedenen Partnerlaboratorien werden Untersuchungen der Blutchemie, des Blutgases, bakteriologische und mykologische Keimbestimmungen sowie spezifische Kontrollen (beispielsweise Antikörpernachweise) durchgeführt.

2. Die Durchführung

Blutproben werden aus der Halsvene oder (zur Blutgasanalyse) aus der Halsarterie, Haut- und Haarproben aus den erkrankten Bezirken nach vorheriger Reinigung, Lungensekrete durch den Arbeitskanal des Endoskopes und Gelenkflüssigkeitsproben während der Punktion eines Gelenkes entnommen.

Kotproben werden häufig von den Besitzern aus dem Stall entnommen am selben Tag zur Analyse zu uns gebracht. Spontanharn ist in der Regel nach längerem Warten durch den Besitzer mit einem kleinen Auffanggefäß im Stall zu gewinnen. Sollte dies nicht gelingen, kann Harn auch per Katheter vom Tierarzt entnommen werden.

3. Die Anwendungsgebiete

Blutproben werden entweder zur Routinekontrolle im Fellwechsel oder vor der Sportsaison genommen. Eine parallele Untersuchung des Kotes ist sinnvoll, um verschiedene Veränderungen im Blutbild besser validieren zu können.

Kotproben sind ebenfalls als Routineuntersuchung anzuraten, um den Verwurmungszustand des Einzelpferdes, aber auch die Situation im Stall einzuschätzen und das Entwurmungsmanagement anzupassen.

Hautproben sind bei therapieresitentem oder sich schnell ausbreitendem Hautekzem empfehlenswert und Harnproben werden bei zu viel/zu wenig Harnabsatz oder bei Veränderungen der Nierenwerte im Blut entnommen, um die Nierenfunktion einzuschätzen.

Bei Lahmheiten geben Gelenkpunktate Aufschluß über den Grad der Irritation des Gelenkstoffwechsels.

Im Rahmen der gynäkologischen Praxis geben Samenuntersuchungen Hinweise auf die Samenqualität zum Besamungszeitpunkt. Dies kann insbesondere bei Fruchtbarkeitsproblemen wichtig sein.
Bakteriologische Bestimmungen sind erforderlich, um anhand des Antibiogramms wirksame Antibiotika, insbesondere in therapieresistenten oder schweren Verlaufsformen, auszuwählen.

Für den Export eines Pferdes ins Ausland, aber auch bei schwer definierbaren Erkrankungsbildern, können Antikörperbestimmungen bezüglich zahlreicher Viren oder Bakterien durch Blutproben erforderlich sein.

In der Tierarztpraxis Odenkirchen können folgende Laboranalysen durchgeführt werden:

 

Mikroskopien

  • Phasenkontrastmikroskopie

Harnuntersuchungen

  • Sedimentanalyse
  • Chemische Harnanalyse (Stick)
  • Spezifisches Gewicht

Blutzytologien

  • Pilztests
  • TBS
  • Refraktometrie