Lahmheitsuntersuchungen
1. Das Verfahren
Die Lahmheitsuntersuchung beim Pferd hat das Ziel, den die Lahmheit verursachenden Schmerzpunkt zu analysieren.
Dabei werden klinische Untersuchungen, Provokationsproben und Anästhesien (Nerven-, Struktur- und Gelenkbetäubungen) durchgeführt. Im Anschluß wird am Schmerzpunkt mit technischen Verfahren (Röntgen, Ultraschall) eine bildliche Darstellung der Struktur vorgenommen.
Die klinische Untersuchung überprüft Schwellungen, Wärme, Schmerzempfinden und jegliche Abweichung vom normal-anatomischen Bild. Als klinische Provokationsproben können Beugeproben, Streckproben, Wendeschmerz, Traben auf hartem und weichen Untergrund, auf dem kleinen Zirkel und auf dem großen Zirkel ebenso durchgeführt werden wie die Kontrolle unter dem Reiter und an der Longe.
Danach werden Nerven betäubt, um die Schmerzregion herauszufinden. In vielen Fällen wird im Anschluß auch eine Gelenkbetäubung durchgeführt.
2. Die Durchführung
Lahmheitsuntersuchungen können sowohl am Stall als auch stationär in unserer Praxis durchgeführt werden. Die Vorteile der stationären Untersuchung liegen darin, dass wir in unserer Praxis durch die überdachte Lahmheitsuntersuchungsbahn, die Reithalle und den Reitplatz wetterunabhängig sind. Weil professionelles Hilfspersonal und alle technischen Geräte vor Ort sind, ist häufig eine schnelle Entscheidungsfindung möglich.
Sollte eine weiterführende Untersuchung am Folgetag notwendig sein, können die Pferdepatienten auch bei uns in modernen Boxen über Nacht eingestallt werden.
3. Die Anwendungsgebiete
Die Lahmheitsuntersuchung hat das Ziel der örtlichen, schmerzorientierten Behandlung. Dies ist einerseits erforderlich, wenn bei Lahmheiten die systemische Verabreichung von Entzündungshemmern und Rehabilitationszeiten nicht ausreichend waren oder wenn aufgrund der Saisonplanung eine schnellstmögliche Heilung wünschenswert ist.