Facettengelenksinjektionen

 

1. Das Verfahren

Facettengelenke liegen rechts und links oberhalb der Wirbelkörper. Sie begrenzen und stabilisieren die Wirbelsäule.

Wie alle Gelenke können auch Facettengelenke akute und chronische Entzündungen erfahren. Bei chronischen Entzündungen kommt es zu knöchernen Umbauprozessen (Arthrose). Diese Veränderungen sind im Röntgenbild oder im Ultraschallbild darstellbar.

Da diese Umformungen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen hervorrufen, ist eine örtliche Behandlung sinnvoll. Diese wird unter Ultraschallkontrolle vergenommen, wobei die im Ultraschall darstellbare Nadel direkt in oder an das Facettengelenk geschoben wird.

2. Die Durchführung

Die Injektion sollte am beruhigten Pferd durchgeführt werden, um zu vermeiden, dass das Rückenmark durch Abwehrbewegungen beeinträchtgt wird. Die Injektionsstelle wird geschoren und desinfiziert. Mit dem Ultraschallgerät wird das Facettengelenk dargestellt und die Injektionsnadel unter Ultraschallsicht an oder in das Gelenk vorgeschoben.

Je nach verwendetem Medikament kann nach der Injektion eine Antibiose erforderlich sein.

3. Die Anwendungsgebiete

Facettengelenkserkrankungen können im Bereich der Halswirbelsäule zu Versteifungen oder zu Ataxien führen. In der Rückenwirbelsäule resultieren sie in Schmerzen, Versteifungen und seltener ebenfalls in Taktfehlern.

Vor der Injektion sollte durch genaue Diagnostik (Röntgen, Anästhesie, Szintigraphie) das veränderte Facettengelenk als Verursacher der Problematik identifiziert werden, da nicht jeder knöcherne Umbauprozeß klinische Symptome verursacht.