Injektionen mit Hyaluronsäure

 

1. Das Verfahren

Die Hyaluronsäure ist ein Glykoprotein, ein sehr großes Molekül, dass nur aus Eiweiß- und Zuckerketten zusammengesetzt ist. Sie wird von Sehnen-, Gelenk- und Bindegewebszellen produziert, ist Bestandteil zahlreicher Bindegewebsstrukturen wie beispielsweise Gelenkkapseln und Sehnen (Kollagenfasern) und wird beim Sehnen- und Knorpelaufbau sowie bei der Bindegewebsnarbenbildungen gebraucht.

Bei Pferden mit Lungenbluten kann die Hyaluronsäure die Narbenbildung an den undichten Gefäßen fördern. Häufig wird eine Hyaluronsäure natürlichen Ursprungs, gewonnen aus Hahnenkämmen, verwendet. Es gibt allerdings auch ein vollsynthetisches Produkt, dass sich durch hohe lokale aber auch systemische Verträglichkeit auszeichnet.

2. Die Durchführung

Hyaluronsäure – insbesondere die vollsynthetische Formulierung – kann über die Vene verabreicht werden. Wenn die Hyaluronsäure in Läsionsstellen in einer Sehne, einem Band oder in ein Gelenk zu injizieren ist, wird die Injektionsstelle zunächst geschoren und desinfiziert.
Bei Ultraschall-gestützten intraläsionalen Injektionen oder bei sehr schmerzempfindlichen Pferden ist eine Sedation notwendig. Bei vielen anderen Patienten ist die Injektion jedoch ohne Beruhigung möglich.

3. Die Anwendungsgebiete

Hyaluronsäure wird intravenös verabreicht, wenn die Produktion Gelenkflüssigkeit und Sehnenfasern im gesamten Körper optimiert werden soll. Bei Patienten mit Lungenbluten ist die systemisch Applikation ebenfalls sinnvoll.

Im Fall von Sehnendefekten oder Gelenkentzündungen wird eine örtliche Behandlung des Defektes mit Hyaluronsäure erforderlich. Die Verabreichung in Gelenke kann auch in Kombination mit Entzündungshemmern erfolgen.