Thermokauterisation

 

1. Das Verfahren

Die Thermokauterisation nutzt große Hitze, um Gewebe zu veröden. Eine Thermoquelle, vergleichbar einem Lötgerät, ist mit einer scharfen Spitze ausgestattet, die glühend zur Anwendung kommt. Es kann Gewebe durchtrennt oder durch die Verödung Blutungen aus kleineren Gefäßen zum Stillstand gebracht werden. Dies ermöglicht ein übersichtliches Wundbett und ein sehr genaues Arbeiten.

Wegen der gewebszerstörenden Hitze kommt es nach der Kauterisation zu einem Abstoßungsprozess der Wundoberfläche. Anschließend beginnt durch Granulation die sekundäre Wundheilung. Dies ist insbesondere bei der Entfernung von Tumoren hilfreich.

Aufgrund der hohen Temperatur sind Strukturen, die unter dem Zielgewebe liegen zu beobachten und zu schonen.

2. Die Durchführung

In der Regel wird die Thermokauterisation am stehenden, medikamentös beruhigten Pferd angewendet. Eine örtliche Betäubung im Kauterisationsbereich ist erforderlich, um dem Patienten Schmerzen zu ersparen und Unruhe beim Kauterisationsprozess zu vermeiden.

Nach der Kauterisation wird das Wundgebiet mit Jodsalbe abgedeckt.

3. Die Anwendungsgebiete

Die Thermokauterisation wird bevorzugt bei der Entfernung von Warzen und Tumoren, also beispielsweise equinen Sarkoiden, eingesetzt. Sie kann auch nach scharfer Gewebsdurchtrennung mit dem Skalpell zur Anwendung kommen, um Blutungen zu stillen.

Bei überschießender Granulation (Wildfleisch) ist sie ein effektives Verfahren, das Gewebswachstum einzudämmen.