Infusionstherapie für Pferde

 

1. Das Verfahren

Infusionen sind intravenöse Flüssigkeitszufuhren. Es können verschiedene Lösungen verabreicht werden.

Zum Beispiel dient isotonische Kochsalzlösung dem Flüssigkeitsersatz, Ringerlösung hat den Vorzug einer ausgewogenen Elektrolyt-Zusammensetzung und Ringerlaktat-Lösung beinhaltet zusätzlich über das Laktat einen Säurepuffer.

Lösungen mit Aminosäuren dienen ebenso der Energiezufuhr wie Glukoselösungen. In Einzelfällen können bei allergischen Reaktionen  Calcium-Lösungen verabreicht werden.

2. Die Durchführung

Für kurze Infusionen im Stall werden die Pferde lediglich am Halfter festgehalten. Wenn großvolumige Infusionen (10 bis 30 Liter pro Tag) vorgenommen werden, werden die Pferde in der Box angebunden.Diese länger dauernden Infusionen werden, zur besseren Überwachung, in der Praxis durchgeführt.

Für kurze Infusionen wird eine Braunüle, bei langdauernden Infusionen ein Venenkatheter gelegt. Die Infusionsflaschen werden über Schlauchsysteme mit dem Venenzugang verbunden.

3. Die Anwendungsgebiete

Großvolumige Masseninfusionen mit isotonischer Kochsalzlösung werden bei Durchfall, Koliken (insbesondere therapieresistenten Verstopfungskoliken) sowie als Hyperinfusionstherapie (Lungenspülung) bei chronischen Bronchitiden vorgenommen.

Kleinvoluminge Infusionen (Aminosäuren, Ringerlösung etc.) werden z.B. bei Aufbaubehandlungen nach Leberfunktionsstörungen, zehrenden Erkrankungen oder hohen Beanspruchungen durchgeführt. Während der Narkose liegen ebenfalls alle Patienten an einer Infusion. Bei Nesselfieber können Calcium-Infusionen hilfreich sein.