Hirudotherapie
Behandlung des Pferdes mit Blutegeln
1. Das Verfahren
Unter einer Hirudotherapie versteht man den Einsatz von Blutegeln. Blutegel beißen in die Haut, um sich zu ernähren.
In ihrem Speichel sind Enzyme, die den Bindegewebsabbau fördern. Bei chronisch verdichteten Gewebssituationen (Fibrosen), bei Venenbeschädigungen oder Lymphabflussstörungen kann der Einsatz von Blutegeln das Krankheitsbild bessern.
2. Die Durchführung
An den Bissstellen ist das Fell zu entfernen. Danach wird mit einer Kanüle ein kleiner Stich in die Haut gesetzt. Der Blutegel wird an das austretende Blut geführt und beißt sich dann mit beiden Körperenden fest.
Bei sensiblen Pferden ist eine Sedierung erforderlich, da sie ansonsten durch Abwehrbewegungen die Blutegel abstreifen. Es kann mitunter länger dauern, bis ein Blutegel beißt.
In der Regel saugt ein Blutegel ca. 30 Minuten lang Blut, bevor er von selbst abfällt.
3. Die Anwendungsgebiete
Die Hirudotherapie ist bei Bindegewebsverhärtungen an Sehnen, Kapseln oder Bändern ebenso sinnvoll wie bei Lymphabflussstörungen, Muskelnarben oder Thrombosen.