Hormonbehandlungen

 

1. Das Verfahren

Hormone sind körpereigene Botenstoffe, die spezifische Stoffwechsel- und Immunprozesse fördern können.

Beispielsweise werden unter Geschlechtshormonen Testosteron (männliches Geschlechtshormon), Progesteron und Östrogen (weibliche Geschlechtshormone) verstanden. Stoffwechselprozesse werden durch Schilddrüsenhormone (Thyroxin) gefördert, der Blutzuckerspiegel wird durch Insulin und Cortisol, der Calciumspiegel durch das Parathormon reguliert. Es gibt zahlreiche weitere Beispiele.

Die Spiegel der Hormone werden wiederum durch Hormone reguliert, die in der Hirnanhangsdrüse gebildet werden. Medizinisch werden häufig synthetische Hormone eingesetzt, die den Effekt der natürlichen Hormone nachempfinden, in ihrer Wirkundsdauer oder im Umfang der Nebenwirkungen den natürlichen Hormonen aber überlegen sind.

2. Die Durchführung

Die meisten Hormone werden beim Pferd per Injektion verabreicht. Einige Formulierungen gibt es als Tabletten, Briketts oder über das Maul zu verabreichende Flüssigkeit.

3. Die Anwendungsgebiete

In der Gynäkologie finden Hormone Ihre Anwendung bei Zyklusstörungen, Zyklussynchronisationen (Gleichschaltung von Zyklen beim Embryonentransfer) und bei Konzeptionsproblemen (Trächtigkeitserhalt).

Der Einsatz des männlichen Geschlechtshormons ist aus arzneimittelrechtlichen Gründen nicht möglich.

Schilddrüsenhormone werden beim Pferd nur selten eingesetzt. Beim Equinen Cushing Syndrom, einem durch einen Tumor der Hirnanhangsdrüse mit überhöhter Produktion des adrenocorticotropen Hormons (ACTH) verursachten erhöhten Cortisolspiegel, wird die Therapie mit einer hormonproduktionshemmenden Substanz (Pergolid) erforderlich.

Da Cortisone auch entzündungshemmenden Charakter haben, werden sie in synthetischer Form in der Orthopädie zur Behandlung von Lahmheiten häufig verwendet.